Die ersten drei Tage im Korridor

Seit drei Tagen sind die Teams im Korridor 1 unterwegs

Fast alle Teams haben den Weg sofort nach Rumänien geschafft. Immerhin sind die mehr als 600 Kilometer und fast nur Autobahn von der Hellsklamm in Niederösterreich bis nach Timisoara in Rumänien ja nicht gerade das angestammte Terrain der geländegängigen Expeditionsfahrzeuge.

Erdferkel am Sechsrad haben sich in der Hellsklamm „verpackt“ und vermutlich durch öfteres Neu-Packen der Utensilien die man so für eine Woche in den Karpaten braucht, sind sie etwas verspätet angereist und erst am Morgen in Rumänien angekommen. Beim Team Sechsrad Pinzgauer Competition hat ein Auspuffkrümmer bereits kurz nach der österreichischen Grenze in Ungarn den Geist aufgegeben, was eine längeres Arbeiten in den Eingeweiden eines Pinzgauers nach sich zog und auch mit einer sehr späten bzw. frühmorgendlichen Anreise in Rumänien endete.

Am Campplatz in Rumänien wartete bereits weithin sichtbar das große Inzersdorfer-Zelt, darunter das obligate Gulasch im Wasserbad-Kessel für alle. Und – die gesamte Anreise, sowie die Nacht blieben wir mit Regen verschont, was nicht so normal ist bei einer SuperKarpata Trophy.

Samstag Abreise Hellsklamm, Sonntag 9 Uhr, Fahrermeeting in Rumänien. Bevor es in den Korridor 1 geht, gibt es noch eine kleine Sonderprüfung zu bewältigen. Nicht zufällig liegt die Campwiese neben einem Fluß, dem Temesch.

Die Aufgabe: Es gilt ein Floß bzw. schwimmbares Gefährt zu bauen, dass das halbe Team auf einer 6 Kilometer langen Flußreise ans Ziel bringt. Handicap: Wie immer bei einer SuperKarpata dürfen nur mitgebrachte Teile, also alles was sich so in den Fahrzeugen befindet verbaut werden. Und, jedes Team muss für sich eine schwimmende Plattform bauen.

Auf dieser Plattform müssen dann (nächstes Handicap) die Navigatoren, also die Beifahrer des Teams Platz nehmen und die Flußreise in Angriff nehmen. Also klassische Navigation, praxisgerecht unter Annnahme dass der eine oder der andere Weg zum Ziel führen, teilen sich hier die Mannschaften.

Die Fahrer müssen damit leben und bekommen – zum Wiederfinden ihrer Navigatoren – einen Zettel mit Koordinaten. Dummerweise sind diese Notizen ins Wasser gefallen und daher nur der Breitengrad aber nicht der Längengrad sichtbar. Es bleibt also den Fahrern nichts anderes übrig, als aus den Koordinaten die richtige herauszupicken welche sich in ca. 6 Kilometern mit dem Fluß kreuzt um die Kameraden wieder aufzunehmen. Nehmen sie die falsche Koordinate, dann landen sie schnell in Ungarn, und ihre paddelnden „Landkarten“ schnell im schwarzen Meer.

Für alle Teams war das natürlich kein Problem, sie haben nicht ganz hochseetüchtige Gefährt gebaut und ihre Partner auch wiedergefunden, dafür gibt es für jedes Team eine Zeitgutschrift, die am Ende der Tage oft sehr nützlich sein kann.

Nach der Flußparade gibt es endlich die heiß ersehnte Karte vom Korridor und es geht auf in die Berge und Wälder der Karpaten. Von nun an sind die Teams ganz auf sich alleine gestellt. Hie und da wird das eine oder andere Team von unseren hartnäckigen Reportern (Vuko und Nicole) aufgespürt, dann erhaschen wir vielleicht auch ein Statement wie es den Teams so geht.

Das wissen wir bis jetzt von den Teams im Korridor: teamsaurer2 hat einen Gummiberg produziert, weil der Kübel an Naschereien zu heiß geworden ist und die kleinen vielen Bären zu einem großen Berg verschmolzen sind. Michael Waldl, Beifahrer im neu zusammengewürfelten Team mit dem Fahrer vom Schweizer Team One Spirit, Christian Hüsler, schickt uns viele Bilder und spricht vom „Offroadwandern in schöner und kitschiger Form“. Beim Team Südtirol gab es Zwischengetriebeprobleme, die dürften aber irgendwo im Wald zurückgeblieben sein, das Team ist wieder unterwegs. Beim Team Spurlos ist ein größeres Stück aus der Ölwanne gebrochen aber hier wurde in 10 Minuten (vom Wald und Korridor) Entfernung professionelle rumänische Hilfe gefunden, zuletzt sahen wir sie beim Öleinfüllen in den G und sie sind wieder fleißig am Bergauf- und Runterfahren. G Power sind geplagt von einem „Glas-Borkenkäfer“, offenbar gibt’s da zuviele Löcher in der Windschutzscheibe. Die Belgian Defender mussten eine Unterbrechung des Vortriebs in Kauf nehmen, etwas hat die Kardanwelle beim Defender unterbrochen auf gut österreich „ist sie abgerissen“. Auch hier ist schweisskundige Hilfe im nächsten Dorf in Sicht. Bei einem der Cherokee’s vom Jeep Team Slovenia gab’s einen Kabelbrand in der Nähe der Winde bzw. Motorraum, da wissen wir aber noch nichts Genaueres, sie sind jedenfalls weiterhin unterwegs.

Was und wann und wie und wer… das erfahren wir spätestens am Mittwoch, da finishen die Teams Korridor Nummer 1, und wir versuchen wieder mit jedem Team ein Interview zu bekommen. Und wir sind schon gespannt wie die Pfitschipfeile, alsdann, bis Mittwoch.