Der „Autoeinbruch“

outofcontrol.ch überglücklich und rechtzeitig im Camp.

Alle Teams sind gut in Rumänien angekommen. Mehr oder weniger: G (Großglockner) Power hatte zwei Reifenschäden auf der Autobahn (Überhitzung alter Reifen), haben aber aus Heiligenblut 4 Stück neue Pneus nachliefern lassen und sind jetzt etwas schwerer bepackt. Offroad Team Bergschmiede hatten in der Hellsklamm einen Ventildefekt, aber eine Kleinigkeit für das on-the-fly-reifenreparierende Team aus Tirol.

Wolfpack hatten auf allen drei Fahrzeugen im Team kleinere Probleme: beim Volvo C303 hat die Kupplung zwei (!) Kilometer nach der Hellsklamm nicht mehr das getan was sie sollte. Ein Getriebeölwechsel (das alte Öl ist ja eh nur 25.000 Kilometer drin gewesen) hat Abhilfe geschafft, dann fuhr der Volvo bis ins Basiscamp nach Rumänien. Am Jeep hat sich das Fixiergewinde der Lenkstange „aufgelöst“, auch repariert. Der dritte Wagen im Team, der Defender hatte kurzfristig ein Kühlproblem. Aber alle Fahrzeuge sind jetzt wieder flott.

Thorsten von den Platzhirschen hat sich beim Sprung vom Hänger des Lkw-Transporters das Knie verdreht. Auf dem Weg von der Hellsklamm nach Rumänien hat das Team daher einen Zwischenstopp im AKH in Wien eingelegt und das Gehwerk einer ärztlichen Begutachtung unterzogen und zur Sicherheit Knie und Fuß röntgen lassen. Ergebnis: Eine kräftige Zerrung und Prellung mit Bluterguss im Gelenk. Zwei Stunden später ist das Team wieder auf Achse, Thorsten mit Krücken versehen. Dummerweise haben sie dann erst in Ungarn daran gedacht, dass da noch Spritzen und Salben aus einer Apotheke in Österreich zu holen gewesen wären aber leider, das wurde vergessen. Thorsten ist heute zum Auto gehumpelt und fährt wieder. „Ich muss den Fuß nur viel bewegen, damit es wieder gut wird, sagen die Ärzte, das mache ich grad“, steigt aufs Gas und rollt zum Start.

Die heftigste Challenge haben aber die Schweizer vom outofcontrol.ch hinter sich gebracht. Am Grenzübertritt von Ungarn nach Rumänien war Ende der Reise fürs Team. Die Grenzbeamten wollten nebst persönlichen Reisedokumenten auch die Fahrzeugpapiere der Trophy-Autos sehen, sonst gibt es keinen Grenzübertritt und sie ließen sich auch nicht erweichen bzw. überreden. Pech, die liegen im Mercedes, versperrt und geparkt am Parkplatz vor dem Hotel zur Post nahe der Hellsklamm. Was tun? Roland Brack: „Schlagt einfach die Scheibe ein, dann geht die Alarmanlage los, die hört schon wieder auf, die Papiere liegen im Handschuhfach… Dann brauchen wir nur noch jemand, der sie schnellstmöglich an die Grenze bringt.“ Hmm, ins Auto einbrechen am Parkplatz des Hotels, ob das so eine gute Idee ist. Was erklären dann wer der Polizei, die vielleicht jemand ruft, der die Szene beobachtet?

Welche Lösung gibt es noch? Der ÖAMTC! Der Pannenhilfe-Engel kann das Auto mit einem Code aufsperren. Das darf er aber nicht, wenn der Besitzer nicht zugegen ist. Der steht ja 600 Kilometer weit weg in Ungarn. Also muss noch die Polizei hinzugezogen werden, die dem ÖAMTC-Engel erlaubt, das Fahrzeug ohne Besitzer zu öffnen. Jetzt musste die Polizei nur mehr verifizieren, dass der Anrufer auch wirklich der Besitzer des Fahrzeugs ist, was dann relativ schnell ging. Roland Brack konnte sich den Beamten an der Grenze gegenüber ja ausweisen. Die rumänischen Beamten haben mit den Östereichern telefoniert, die Identität bestätigt und nach einigen persönlichen Extrafragen, war das Auto geöffnet.

Und wie kommen jetzt die Papiere nach Rumänien? Lisa Ötzinger vom Team der Hellsklamm hat sich – ohne lange zu überlegen – ins Auto gesetzt und ist um 3 Uhr früh an der Grenze gewesen. Übergabe perfekt, Lisa hat noch schnell eine Zigarette geraucht und sich wieder auf den Weg nach Hause gemacht „weil ich muss ja heute arbeiten“. Großen Dank hiermit an Lisa Ötzinger und ans Team der Hellsklamm für diesen Einsatz und Unterstützung. outofcontrol.ch sind im Morgengrauen im Camp angekommen.